Im November 2018 startet unser neues Forschungsprojekt ‚Places of Incubovation. Selbstreplikative offene Werkstätten als Innovationsinkubatoren‘, welches den Wissens- und Technologieaustausch auf Basis von Open Source Technologien in FabLabs in Tunesien weitergehend erforscht und umsetzt und die Zusammenarbeit mit den tunesischen Kollegen vertieft.

Zentrales Ziel des Projektes ist die Vorbereitung der Einführung und Entwicklung von offenen Fabrikations- und Open-Source-Hardware Laboratorien (OpenLab) in Tunis als Bildungs-, Qualifizierungs- und Innovationsinkubatoren in Kooperation mit lokalen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. So sollen interdisziplinäre Forschung und leicht zugängliche Aus- und Fortbildung ermöglicht werden, die Entrepreneurship bei gleichzeitiger Demokratisierung von Wertschöpfung unterstützt und nachhaltige Produktion und Konsumtion fördert. Quelloffene, robuste, angepasste und intuitive Technologien sollen die Partizipation lokaler Initiativen, Universitäten, Einzelpersonen sowie Start-Ups auf Basis von technologischen, kollaborativen und nachhaltigkeitsorientierten Kompetenzen, Wissensaustausch und Innovation in einem Wertschöpfungsnetzwerk fördern. Beabsichtigtes Forschungsergebnis ist die Stärkung und Verbesserung der innovationsrelevanten Rahmenbedingungen durch die Vereinfachung der Zugangsmöglichkeiten zu digitalen Produktionsmitteln und dadurch bedingt die Förderung von NachwuchswissenschaftlerInnen und Entrepreneurship im Bereich sozio-technischer Innovationen. Bisher wurden die Möglichkeiten digitaler Produktion hauptsächlich im Bereich der rein technischen Innovationen gesehen und ihre sozialen sowie ökologischen Möglichkeiten weitestgehend vernachlässigt.

Das OpenLab-Projekt stößt daher in diese bisher kaum beforschte Lücke und versucht, unmittelbar praktisch einzugreifen. Die Projektergebnisse sollen zuvorderst die produktive Weiterführung und konkrete Umsetzung des OpenLabs in Tunis ermöglichen sowie wissenschaftlich und wirtschaftlich integrierbar sein. Weiterhin sollen die Prinzipien von sogenannten Bottom-Up Innovationen gefördert und im Hinblick auf ihr Innovationspotenzial bekannt gemacht werden.

Projektleiter und Ansprechpartner: Dr.-Ing. Tobias Redlich und Dr. rer. nat. Sonja Buxbaum-Conradi

 

Foto: Kooperationspartner Dr. Helmi Ben Rejeb von der Ecole Nationale d’Ingénieurs de Tunis und Dr.-Ing. Tobias Redlich von der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg