Das „Open Source Filament Maker“ Projekt

Bei diesem, durch Studenten der Helmut-Schmidt-Universität initiierten Projekt ist der Grundgedanke, geschredderte, alte 3D-Druck Modelle wieder zu Filament einzuschmelzen, um neue Modelle drucken zu können. Dies soll auf Grundlage von „Open Source“ geschehen. Beim Open Source handelt es sich um den freien Zugang zu Hardware Produkten. Die Quelldateien, um diese nachzubauen, zu verändern und weiter zu verbreiten, sind öffentlich. Dabei ist eine Beteiligung einer Vielzahl von Menschen bei der Weiterentwicklung essenziell für eine verbesserte und schnellere Innovation. Ziel des Open Source ist es, Produkte und Maschinen selbst herstellen, entwickeln und reparieren zu können.

Weltweit werden Rohstoffe immer knapper, sodass der Bedarf für eine ressourcenschonende Produktion und Recycling stetig steigt. Diesen Bedarf macht sich dieses Projekt zu Nutze. Mit Hilfe des „Open Source Filament Makers“ soll es ermöglicht werden, durch Wiederverwendung von Altprodukten und Abfall, begrenzte Ressourcen zu recyclen. Somit soll Verantwortung für vorhandene Ressourcen übernommen und ein Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung geschaffen und gefördert werden.

Neben dem ökologischen Nutzen des Projekts gibt es noch weitere Vorteile. So können Forschungs- und Materialkosten durch Abfallvermeidung und Wiederverwertung eingespart, sowie Energieverbrauch und Emissionen reduziert werden. Des Weiteren entstehen neue Möglichkeiten für Unternehmen im Bereich Recycling und Wiederverwertung durch Schaffung neuer Märkte und Produkte, was sich sowohl auf das BIP, als auch auf den Arbeitsmarkt positiv auswirken kann.

Der Prozess des Filament Makers läuft wie folgt ab. Die alten 3D-Modelle werden mit Hilfe eines Schredders, der auch Open Source gebaut werden kann, zerkleinert. Das entstandene Plastikgranulat wird anschließend in den Filament Maker gefüllt und dort eingeschmolzen. Um eine gleichmäßige Erhitzung zu gewährleisten, wird das Granulat durch eine Extruderschnecke vermischt, transportiert und währenddessen durch eine, von außen angebrachte, Temperaturregelung erhitzt. Das am Ende der Extruderschnecke ankommende Granulat wurde ausreichend lang erhitzt, sodass es in die flüssige Phase übergegangen ist und vorzugsweise keine Festkörper mehr enthält. Eventuell unaufgeschmolzene Stücke des Granulates werden mit einem Sieb abgefangen. Anschließend wird das geschmolzene Material am Ende der Extruderschnecke durch eine größenverstellbare Spritzdüse gedrückt, sodass ein Draht entsteht. Dieser wird nach der Extrusion durch eine Kühlvorrichtung – beispielsweise einfache PC-Lüfter – abgekühlt und das fertige Filament kann auf einer Rolle aufgewickelt werden.